Wann schliesst man ein MTA ab?

Biologische Materialien (Antikörper, Zelllinien etc.) können von beträchtlichem kommerziellem Wert sein. Oft wird heute deshalb gezögert, solches Material Dritten kostenlos zur Verfügung zu stellen. Um den für den akademischen Fortschritt wichtigen Austausch nicht zum Erliegen zu bringen, wurden MTAs entwickelt. MTAs erlauben den Austausch von (biologischem) Material unter akademischen Institutionen, wobei aber genau geregelt wird, was der Empfänger mit dem Material machen darf und wie die Eigentumsverhältnisse aussehen. Analog werden MTAs auch von Firmen für die Weitergabe von Materialien an akademische Institutionen verwendet, wobei die Bedingungen für die akademische Forschung häufig einschränkend sind.

Worauf ist bei einem MTA zu achten, wenn Sie Empfänger von Material sind?

Teilweise hat der Lieferant des Materials übertriebene Eigentumsansprüche auf Forschungsresultate, die mit dem Material erzielt werden. Manchmal finden sich auch Publikationsverbote. Vor allem bei MTAs von Firmen ist Vorsicht angebracht, damit Ihre Forschung durch ein solche Vereinbarung nicht behindert oder gar blockiert wird.

Worauf ist bei einem MTA zu achten, wenn Sie Material an Dritte weitergeben?

Sie sollten grundsätzlich auf den Abschluss eines MTAs bestehen, wenn Sie nicht möchten, dass zu lieferndes Material unkontrolliert an Dritte weitergegeben und/oder für kommerzielle Zwecke verwendet werden darf. Ist eine Firma an Ihrem Material interessiert, wird üblicherweise kein MTA, sondern eine Lizenz für kommerziellen Gebrauch abgeschlossen.

Bezug von biologischem Material unter einem UBMTA?

Diverse US-Universitäten verwenden für den Transfer von biologischem Material an andere Universitäten das "Uniform Biological Material Transfer Agreement (UBMTA)". Die drei Universitäten Basel, Bern und Zürich sind Unterzeichner dieses UBMTA, so dass für den Transfer solcher Materialien lediglich ein "Implementing Letter" notwendig ist.

Weitergabe von Plasmiden über Addgene?

Addgene ist eine nicht-profitorientierte Plasmid-Bank, über welche Plasmide der wissenschaftlichen Gemeinschaft auf einfache Art zugänglich gemacht werden können. Um die Hinterlegung der Plasmide für die Forschenden möglichst einfach zu gestalten, haben die Universitäten Basel, Bern und Zürich mit Addgene ein "Master Deposit Agreement" vereinbart. Die Verteilung der Plasmide durch Addgene erfolgt im Allgemeinen unter einem UBMTA, sofern für die Verwendung des entsprechenden Plasmids keine speziellen Restriktionen gelten.
Auch für den Bezug von Plasmiden von Addgene haben die drei Universitäten ein Master Agreement abgeschlossen, so dass solche Bezüge einfach und schnell möglich sind.

Welche Unterstützung erhalten Sie?

Unitectra kann für Sie sowohl ein MTA ausarbeiten, als auch einen Vertrag begutachten, den Sie als Empfänger von Material unterschreiben sollen.

Zudem stellen wir Ihnen einen Mustervertrag zur Verfügung, den Sie für den Austausch von Materialien mit anderen akademischen Gruppen verwenden können. Dieses Muster MTA ist für biologisches Material ausgelegt. Wir stellen Ihnen gerne ein angepasstes MTA zur Verfügung, wenn Sie andere Materialien oder Tiere an Dritte weitergeben möchten.